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Arbeit und Bildung

Artikel 27 BRK befasst sich mit dem Thema «Arbeit und Beschäftigung». Menschen mit Behinderungen haben das gleiche Recht auf Arbeit wie Menschen ohne Behinderungen. Dies umfasst die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Die Vertragsstaaten müssen also die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben fördern und ihnen den gleichberechtigten Zugang zur Arbeitswelt und zur Berufsbildung ermöglichen.

Dies soll durch die Schaffung eines offenen und integrativen Arbeitsmarktes geschehen. Ein solcher Arbeitsmarkt fördert die Einrichtung von barrierefreien Arbeitsplätzen und ermöglicht individuelle Massnahmen zur Arbeitsintegration von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Zudem sollen Menschen mit Behinderungen ihre Tagesstruktur im Rahmen ihrer Möglichkeiten frei wählen können. Das heisst, dass Menschen mit Behinderungen selber bestimmen können, ob sie in einer Institution arbeiten möchten oder ob sie eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt suchen wollen. Daher muss für sie auch der Zugang zu allgemeinen fachlichen und beruflichen Beratungsprogrammen, Stellenvermittlung sowie Berufs- und Weiterbildung ermöglicht werden.

Informationen zur UNO-BRK allgemein und zu den Erlassen auf Bundesebene finden Sie auf der Seite Gesetzliche Grundlagen Bund.

Aargau

Neues Betreuungsgesetz: Mehr Wahlfreiheit

Der Kanton Aargau ist daran, sein Betreuungsgesetz zu revidieren. Neu sollen ambulante und stationäre Angebote für Menschen mit Behinderungen finanziell gleichgestellt werden. Erwachsene mit Behinderungen sollen wählen können, ob sie ausserhalb von Einrichtungen wohnen oder einer Arbeit nachgehen möchten. Dafür werden ambulante Leistungen finanziert, die gezielt auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.

Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen sollen möglichst im vertrauten Umfeld aufwachsen können. Die vorgeschlagenen Anpassungen im Rahmen der Teilrevision waren bis Anfang Juli 2017 in Vernehmlassung. Die Umsetzung erfolgt ab dem 1. Januar 2022.

St. Gallen

Flexiblere Angebote

Die Angebote und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen werden weiter flexibilisiert. Dieser Prozess wird von INSOS unterstützt, dem nationalen Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung. Folgende Angebote sollen ausgebaut werden:

  • Niederschwellige Tagesstrukturen respektive Tagesstätten für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung;
  • Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Menschen mit einer Behinderung;
  • Integrationswohnplätze für Menschen mit Behinderung und geringem Betreuungsbedarf; 
  • Entlastungsangebote für betreuende Angehörige wie z.B. Spitex-Dienste, Tages- oder Nachtplätze, Fahrdienste oder Beratungsstellen.

KitaPlus: Inklusion in der Kita

Der Kanton St. Gallen unterstützt mit dem Programm KitaPlus Familien mit einem Kind mit Behinderung oder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen. Es ermöglicht eine Betreuung des Kindes innerhalb der regulären Kita durch eine Fachperson des Heilpädagogischen Dienstes St. Gallen-Glarus. Die Eltern und Kindertagesstätten werden bei der Umsetzung von KitaPlus durch den Heilpädagogischen Dienst beraten und begleitet.

Zug

KiBeBe: Inklusion in der Kita

Kinder mit Behinderungen sollen im Kanton Zug eine reguläre Kita besuchen und dort eine Zusatzbetreuung erhalten. Dies wird durch das Projekt «KiBeBe» ermöglicht, das vom Heilpädagogischen Dienst Zug, der Pro Infirmis Uri, Schwyz und Zug und weiteren Organisationen geführt wird.

Zürich

Website «Mein Platz»

Alle Tages-, Wohn- oder Arbeitsplätze in Institutionen für erwachsene Menschen mit Behinderungen im Kanton Zürich werden auf der Website meinplatz.ch ausgeschrieben Die Informationen zu den Plätzen werden jeden Monat aktualisiert. Meinplatz.ch ist die Nachfolgeplattform von WABE.ch. Sie wird im Auftrag des Kantonalen Sozialamts Zürich von INSOS betrieben und ist barrierefrei. Bei der Entwicklung arbeitete eine Begleitgruppe mit Betroffenen und Vertretenden von Selbsthilfeorganisationen mit. Die Begleitgruppe berät das Kantonale Sozialamt auch weiterhin bei der Weiterentwicklung von meinplatz.ch.

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